Ein Rosé der umhaut!

Rosé ist so ein Thema für sich. Kaum jemand würde sich in ein Restaurant setzen und einfach Weißwein ordern; klar gibt auch solche. Aber auch Weinkenner neigen dazu, ihre Passion beim Thema Rosé zu vergessen. Rosé ist zu einem Synonym für belanglose, unkompliziert zu trinkenden Wein geworden. Als Essensbegleiter wird er fast nie in Erwägung gezogen. Gelegentlich zu leichten Fischgerichten. Dass ein skurriles Hollywoodpärchen im französischen Lifestylerosé Game mitmischt, macht die Sache nicht besser. Solche Weine sammeln sich unter dem Oberbegriff Terrassenrose. Gut nebenher zu trinken und kaum ein Anspruch an den Wein. Es geht mehr um den Moment und den äußeren Schein: Wie muss die Situation aussehen, damit sie zur eigenen Vorstellung eines unbeschwerten Momentes auf der Terrasse passt. Wir plädieren für mehr Anspruch beim Genuss von Rosé. 

Haus Gupi Rose

Rosé kann auch vielschichtig und komplex. Das beste was uns bisher in Sachen Rosé begegnet ist, ist der "Gres Rosé" von Haus Gupi aus Baden. 100 % Spätburgunder. Ausgebaut im Holz. Schon die Nase hat uns wahnsinnig gemacht, als wir ihn das erste Mal nach einem langen Abend voller Arbeit öffneten. Das riecht so gar nicht nach dem, was ein typischer provenzalischer Rosé mitbringt. Keine süßen Himbeeren, kein Drops und auch keine gezuckerten Erdbeeren. Hier legt sich eine extrem feine Note aus weicher, cremiger Vanille an die Nasenschleimhaut. Auch etwas Rauch. Mit etwas Reife auf der Flasche wird das sicherlich noch tiefer.

Aber auch eine Frische kommt durch diese nicht endenwollende Cremigkeit aus dem Glas gekrochen. Erinnert aber mehr an getrocknete Hibiskusblüten und getrocknete Rosenblätter. Wer schon mal Hibiskusblütenblätter heiß aufgoß, abkühlen ließ und als ungezuckerten Tee genoss, weiß, was ihn hier erwartet; eine feiner Herbheit gepaart mit einer zitrischen aber dennoch roten Säure. 

Die Herbheit sorgt für eine super Erfrischung an heißen Tagen. Nichts ist da ansonsten schlimmer als Weine, die am Gaumen einen Zuckerkletsch hinterlassen und pappig sind; leider kein Schnapper, aber das sind große Weine nie.

Der Gres Rosé passt zu jeder Art leichten Pasta, zu Fisch und leichten Fleischgerichten. Bei der nächsten Bouillabaisse stell ich ihn sicherlich dazu.

Und klar, auch solch einen Wein kann man toll auf der Terrasse trinken. Aber eben nicht nur.

Hier kannst du den Gres Rosé direkt einpacken!

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